Auch gegen den MTV Braunschweig ist nichts zu holen, zweite Herren übernehmen die rote Laterne der Verbandsliga Süd
Bisher lief es noch nicht rund in der neuen Saison, drei Niederlagen und dann mit dem MTV Braunschweig 2 noch einen heißen Aufstiegsaspirant zu Gast in der Steinberghalle. Das Team von Trainer Florian Breitmeyer müsste schon einen sehr guten Tag erwischen, wollte man der jungen Braunschweiger Truppe ernsthaft etwas entgegensetzen. Durch das urlaubsbedingte Fehlen von Abwehrchef Moritz Fürmeier würde es schwer werden, dem Angriffsdruck der Gäste standzuhalten und auch Kreisläufer Simon Kullig laborierte immer noch an einer Verletzung, die einem aktuellen Einsatz entgegen stand. Einziger Lichtblick, mit Cedric Fernandez war ein starker eins-gegen-eins Spieler nach Auslandsaufenthalt wieder zurück im Team, trotzdem sah sich Söhres Coach gezwungen, sich selber als Backup auf der Spielerliste einzutragen.
Der Auftakt lässt sich ganz passabel für die Gastgeber an, Jonathan Dumke wirft über links außen das 1:0 für Söhre und auch den 2:3 Anschluss in der 5-ten Minute. Die Gäste aus Braunschweig präsentieren sich wurfstark aus dem Rückraum, kommen die Werfer mit Schwung über die Halbpositionen, ist für Söhres Keeper Julian Bogisch nichts zu machen. Nach 10 Minuten zeigt die Anzeigentafel ein 4:8 für die Gäste und Söhres Coach will mit Tim-Luca Kleiman für den angeschlagenen Tilman Kellner sein Deckungssystem umstellen. Erstmal jedoch geht das nach hinten los, denn Braunschweigs Angreifer hakt ein, Tim-Luca Kleiman darf nach Kurzauftritt gleich wieder auf die Bank. Für die Gäste ist Philipp Neubauer bereits mit seinem zweiten Strafwurf erfolgreich und kann bis zur 14-ten Minute noch doppelt nachlegen, was Söhre mit 5:11 in Rückstand bringt. Die Gastgeber suchen ihr Heil im Teamtimeout, doch es sind erneut die Braunschweiger, die im Anschluss zum Torerfolg kommen. Söhre muss vorn für jedes Tor rackern, Lucas Engelke setzt sich in Unterzahl am Kreis zum 6:12 durch, kassiert aber im Anschluss in eigener Abwehr eine 2 Minutenstrafe und Söhre muss in der 16-ten Minute bei 4 gegen 6 das 6:13 hinnehmen. Es ist kein Fehler auf dem Spielformular, Söhres 5-1 Deckung verhindert äußert wirkungsvoll den Angriffsschwung der Gäste, die bis zur ihrer Auszeit in der 22-ten Minute kein Tor erzielen können. Nicht nur, dass Tim-Luca Kleimann als Manndecker einen guten Job macht, auch im Tempogegenstoß kann er für sein Team punkten. Mit den zwei nachfolgenden Torerfolgen von Julian Modrejewski sind die Gastgeber beim 10:13 in der 25-ten Minute plötzlich auf 3 Treffer dran und Braunschweig sieht sich in Zugzwang. Wieder ist es Philipp Neubauer, den Söhres Deckung nicht unter Kontrolle bekommt, die Gäste erhöhen in der 27-ten Minute auf 10:15. Bei noch 1 Minute auf der Uhr gibt es Auszeit Nummer 2 für Söhre. Die Gastgeber spielen lange aus, noch bevor passives Spiel angezeigt wird, kann Robin Skripalle den 12:15 Halbzeitstand erzielen.
So gut der Lauf in der letzten 10 Minuten der ersten Hälfte auch war, wenn Braunschweigs junge Wilde voll auf Tempo setzen, haben die Gastgeber wenig entgegen zu setzen. Braunschweig kann sich bis zur 36-ten Minute auf 13:19 absetzen, erst eine 2 Minuten Strafe gegen ihre Nummer 66, Tim Lietz, bremst den Schwung der Gäste. Söhre nutzt die Überzahl zum 16:20 Anschluss durch Julian Modrejewski und kann sich in der Folge ein leichtes Übergewicht erarbeiten. Treffer Kevin Sieler, Doppelschlag Robin Skripalle, in der 42-ten Minute sind die Gastgeber beim 19:21 in Schlagdistanz zum Gegner. Erneute 2 Minuten Strafe gegen Braunschweigs Tim Lietz, doch Söhre kann die Überzahl nicht nutzen, kassiert stattdessen selber in Person von Robin Skripalle eine Zeitstrafe. Man merkt, die Gastgeber sind platt, auch das dritte Team Timeout durch Söhres Trainer Florian Breitmeier in der 46-ten Minute beim Stand von 19:24 holt die Luft nicht zurück. Tim Lietz erhöht in der 49-ten Minute auf 20:27 für den MTV und für die Gastgeber geht es nur noch darum, in der Schlussphase nicht völlig unter die Räder zu kommen. Bekanntes Problem in dieser Saison, Söhres Angreifer haben eine Vorliebe für halbhohe Würfe. Ein großer Keeper wie Braunschweigs Eike Engelbrecht, kann sich den Luxus leisten, sie locker mit hohem Bein wegzunehmen, ganz zu schweigen davon, dass die langen Arme den oberen Bereich sowieso vernageln. Sein Schwachpunkt scheint unten links zu liegen, der Treffer von Tim-Luca Kleimann zum 23:30 in der 53-ten Minute jedenfalls kann nicht pariert werden. Dennoch gehen die letzten Spielminute klar an die Gäste, wobei sich Söhre müht, die Differenz einstellig zu gestalten. Mit Strafwurftor Nummer 5 bei insgesamt 12 Treffern erhöht Braunschweigs erfolgsreichster Werfer Philipp Neubauer auf 23:33 in der 56-ten Minute, wobei Cedric Fernandez mit seinen Tor für Söhre im Angriff drauf, den Abstand noch einmal auf kleiner 10 drücken kann. Der letzte Torerfolg geht an die Gastgeber, Robin Skripalle erzielt den 25:35 Endstand zweieinhalb Minuten vor den Abpfiff.
Söhre kassiert heute trotz starker kämpferische Leistung eine zum Schluss zu deutlich ausgefallene Niederlage gegen spielerisch stärkere Braunschweiger und muss aufgrund des schlechteren Torverhältnis gegenüber der ebenfalls noch punktlosen HG Elm die rote Laterne in der Verbandsliga Süd übernehmen.
Aufstellung: Justin Engelhardt (TW), Julian Bogisch (TW), Kevin Sieler (1), Bjarne Breitmeyer, Tilman Kellner, Julian Modrejewski (7, 2), Jonathan Dumke (2), Cedric Fernandez (3), Fabian Lieke, Florian Breitmeyer, Tim-Luca Kleimann (3), Robin Skripalle (8), Lukas Bogisch, Lucas Engelke (1)
UB