Außer Nasenbluten nichts geholt, zweite Herren lassen die Punkte in Geismar
Auch wenn es für Söhres zweite Herren nach dem vorzeitigen Erlangen der Meisterschaft um nichts mehr ging, gemäß eigenem Anspruch wollte man natürlich in den letzten beiden Spielen der Saison keine Minuspunkte mehr kassieren. Für den Gastgeber des MTV Geismar hingegen stand ein deutlich größeres Ziel auf der Liste, denn bei einem Sieg gegen Söhre bei einer gleichzeitigen Niederlage von Himmelsthür gegen Rosdorf, wäre man am letzten Spieltag wieder zurück im Kampf um den begehrten Tabellenplatz sechs, der zum Aufstieg in die Verbandsliga berechtigt. Handicap für Söhre, in Geismar wird ohne Haftmittel gespielt, was auch schon für den MTV Rosdorf und den Northeimer HC zum Ausrutscher wurde.
Trotz der unbeliebten Anordnung durch die Stadt Göttingen beginnt Söhre souverän, Cedric Fernandez setzt sich im eins-gegen-eins durch und bringt sein Team in Spielminute zwei in Front. Moritz Fürmeier und Simon Kullig ziehen nach, in der 4-ten Minute steht ein 1:3 auf der Anzeigentafel. Die Gastgeber setzen von Beginn an auf Körperlichkeit und hauen sich massiv in Söhres Deckungsreihe. Geismar kann ausgleichen, Söhre hingegen leistet sich in Minute sieben den Luxus, schon den zweiten 7-Meter zu vergeben. Besonders Geismars Tom Justus Tiedtke auf halbrechts bekommt die Söhrer sechs-null Abwehr heute gar nicht in den Griff, sein bereits vierter Treffer lässt die Heimmannschaft in der 18-ten Minute mit 10:8 in Führung gehen. Anschluss Söhre durch Jonathan Dumke über links außen, allerdings kann der nicht so torgefährlich aufspielen wie gewohnt, da die Gastgeber durch ihr schnelles Rückzugsverhalten die langen Pässe von Söhres Torwart Justin Engelhardt auf ihn effizient unterbinden. Söhre muss sich mühsam jede torgefährliche Situation erkämpfen, wobei sich Simon Kullig am Kreis dafür absolut abrackert und in der 23-ten Minute wieder mal einen Strafwurf rausholt. Doch auch wenn Cedric Fernandez schon einen 7-Meter erfolgreich verwandelt hat, diesmal scheitert er am starken Geismarer Keeper Tom Schilling und es bleibt beim 11:9 für die Gastgeber. Es ist aber gerade Cedric Fernandez, der mit seinem starken Mann-gegen-Mann Spiel die Partie offen hält. 3 Treffer von ihm ihn der Schlussphase der ersten Hälfte bringen den 13:13 Ausgleich für die Gäste aus dem Beustertal, die allerdings kurz vor dem Halbzeitpfiff den erneuten Führungstreffer durch Geismars Simon Bartel hinnehmen müssen.
Hast du kein Haftmittel an den Fingern klappt’s auch nicht beim Strafwurf, Tim-Luca Kleimann ist schon Schütze Nummer 4, der seinem 7-Meter nicht verwandeln kann. Geismars Adrian Münter macht’s vor, wie es auch ohne Patte geht, für Heim steht nach 32 Minuten ein 15:13 auf der Anzeigentafel. Wenn Julian Modrejewski hochsteigt und nach unten zieht, landet auch mal ein Wurf von 8 Metern im Netz, sein doppelter Torerfolg bringt den Gästen den Ausgleich in der 34-ten Minute. Spielminute vierzig, erneut kann Tom Justus Tiedke vom MTV Geismar von halbrechts für sein Team netzen, Söhres Coach Florian Breitmeier sieht sich im Zugzwang die Deckung umzustellen und verpasst ihm mit Tim-Luca Kleimann eine Manndeckung. Geismar führt nach 41 Minuten mit 19:16 und Söhres Abwehr ist aufgefordert, konsequenter zuzufassen. Der verstärkte Einsatz mündet jedoch zunächst mit Nasenbluten für Lucas Engelke, denn Geismars Spieler ziehen jede Aktion durch, bis der Schiri pfeift. Aber die Gastgeber sind auch in der Defensive nicht zimperlich, was Moritz Fürmeier kurz darauf im eigenen Angriff schmerzhaft zu spüren bekommt, denn auch er muss sich nach einen Gesichtstreffer mit blutender Nase zur Notfallversorgung auf der Bank einfinden. Trotzdem gibt es von Aufstecken keine Spur, Simon Kullig ackert weiter am Kreis und erzwingt bis zur 50-zigsten Minute Strafwurf Nummer sieben und Nummer acht, die diesmal erfolgreich von Jonathan Dumke zum 23:22 Anschluss verwandelt werden können. Die Auszeit und die deutliche Ansage von Söhres Coach trägt Früchte, die Gastgeber macht hinten richtig dicht, was diesmal auf Geismarer Seite für ein tropfendes Riechorgan sorgt. Wer richtig zupackt, riskiert auch mal 2 Minuten, Moritz Fürmeier muss auf die Bank, aber Cedric Fernandez und Julian Modrejewski können trotz Unterzahl die 24:25 Führung in der 56-ten Minute rausholen. Ausgleich Geismar durch 7-Meter, doch so richtig in Aufregung wird die Söhrer Bank gebracht, als ohne nachvollziehbaren Grund der Antritt von Julian Modrejewski zum Torwurf abgepfiffen wird. Die Heimmannschaft nutzt Söhres Verwirrung und legt ihrerseits vor. Noch einmal werfen die Gäste alles nach vorne, im eins-gegen-eins bleibt Cedric Fernandez Sieger, trifft zum 26:26 Ausgleich in der 60-ten Minute. Letzter Angriff und Timeout durch die Gastgeber, Söhres offene Deckung hat Jost Hillebrand nicht auf der Rechnung, von halbrechts stiegt er zum 27:26 Siegtreffer für Geismar in einer sehr körperbetonten, doch insgesamt fair geführten Partie, hoch.
Aufstellung: Justin Engelhardt (TW), Mattes Fischer (TW), Jonathan Dumke (5, 3), Bjarne Breitmeyer, Fabian Lieke, Cedric Fernandez (11, 1), Daniel Breitmeyer, Julian Modrejewski (5), Simon Kullig (3), Moritz Fürmeier (2), Lucas Engelke, Henrik Klaproth, Tim-Luca Kleimann, Thomas Rojahn
UB