Das war knapp, zweite Herren tun sich schwer mit Schaumburger Deckungsumstellung
Im Hinspiel hatte man sich mit einem Unentschieden getrennt, doch in eigener Halle wollte das Team von Guido Meyer für klare Verhältnisse sorgen. Allerdings sollte der Sieg der Gäste Anfang des Jahres gegen Himmelsthür ein Warnzeichen sein, die Mannschaft der HSG Schaumburg-Nord 2 nicht zu unterschätzen. Mit 7:1 Punkten aus den letzten 4 Partien war das Selbstbewusstsein des Gastgebers groß und Söhres konnte mit gut besetzter Bank in die Partie gehen.
Auftakt Daniel Hoppe, er geht scheinbar zum Kreuz, wirft selber zum 1:0 für die Heimmannschaft ein. Während die Söhrer ihre Chancen gut rausspielen und scheinbar leichte Tore erreichen, wirken die Schaumburger ideenlos vor Söhres stabiler Deckung. Ihre Würfe werden entweder geblockt oder Torwart André Rürup steht sicher gegen vorhersagbare Aktionen. Der Gästetrainer sieht nach 9 Minuten und einem 4:0 für Söhre Handlungsbedarf und greift zur grünen Karte. Söhres Coach Guido Meyer nutzt die Gelegenheit, seiner Abwehr ein Lob für die Griffigkeit auszustellen und mahnt weiterhin zur Konzentration, denn da hatte man in letzter Zeit oft viele Möglichkeiten ausgelassen. Es sollte heute nicht anders sein, einen Moment zu offen, zwei 7 Meter verworfen und einen blitzsauberen Tempogegenstoß kassiert. Statt die Führung weiter auszubauen, muss man das 5:2 nach 13 Minuten zulassen. Doch Söhre kontert, Tim-Luca (Timmy) Kleimann angelt den langen Ball, kann seinen Tempogegenstoß aus schwieriger Position im gegnerischen Tor unterbringen, Gunnar Lehrke lässt sich am Kreis auch durch Schieben nicht vom Torwurf abhalten und Florian Breitmeyer ist in Wurflaune und netzt doppelt. In der 20 Minute steht ein 9:3 auf der Anzeigetafel und Söhres Coach variiert im Rückraum. Julian (Jewlz) Modrejewski und Alex Thiel fügen sich ohne Bruch in die Angriffsformation ein, Jewlz ist sicherer 7 Meter Werfer und netzt auch über halblinks, Alex Thiel kann clever den Ball für Moritz Fürmeier ablegen, die Heimmannschaft geht mit 12:5 in der 27 Minute in Front. Der Schaumburger Trainer ist über die Leistung seines Teams erbost, ruft „was ist mit euch los“ ins Feld. Immerhin können die Gäste den Abstand bis zur Pause noch geringfügt verringern, doch Söhre nimmt eine solide 13:7 Führung mit in die Kabine.
Irgendwie ist Sand im Getriebe des Söhrer Sturms, schon der zweite Angriff in Folge wird abgepfiffen und die Gäste nutzen ihre Chance, mit dem 13:9 näher heranzukommen. Schönheitsfehler passieren, Jewlz Modrejewski beweist seine Wurfstärke über die Mittenposition, per Doppelschlag stellt er die 5 Tore Führung in der 35 Minute wieder her. Der Gast aus Schaumburg versucht es mit einer 5-1 Deckung, doch Alex Thiel beweist seine 1 gegen 1 Stärke, kann sich bei angezeigtem Zeitspiel zum 16:11 durchsetzen. 39 Minute, Jewlz Modrejewski verwandelt den 7 Meter nach Foul an Moritz Fürmeier sicher und für die Zuschauer scheint die Vorentscheidung bereits gefallen zu sein. Unterzahl Söhre, André Rürup muss einen unglücklichen Ball ins lange Eck nehmen, Marvin Engelhardt kommt ins Söhrer Gehäuse. Schaumburgs Torwart hat gewisse Gemeinsamkeiten mit Sylvio Heinevetter, zumindest kommt er ebenso weit aus seinem Kasten und provoziert lange Söhrer Würfe, die er jedoch locker kassieren kann. Söhres überhastete Aktionen nutzen nur den Gästen, in der 44 Minute können sie sich auf ein 18:15 heranarbeiten. Wichtiger Treffer in kritischer Phase in der 46 Minute, Florian Breitmeyer lässt den Ball für Alex Thiel stehen, der kann am 6 Meter durchgehen und stellt mit dem 20:16 wieder eine 4 Tore Führung her. Vielleicht sollte man jetzt mal fragen, was ist mit Söhre los? Der lange Ball über den weit rausgelaufenen Torwart geht über die Querlatte und die Abwehr ist lückenhaft wie ein Schweizer Käse. Zusammen mit der Ideenlosigkeit gegen eine deutliche aggressiver auftretende 5-1 Formation kommt es für Söhre wie es kommen musste, Anschluss zum 21:20 durch die HSG Schaumburg-Nord nach 55 Minuten Spielzeit. Gunnar Lehrke kommt zurück aufs Feld um die Abwehr zu verstärken, Florian Breitmeyer markiert vorne einen wichtigen Treffer, erhöht den Abstand wieder auf 2 Tore. Diesmal lässt sich Söhre nicht zum langen Wurf verführen, Daniel Hoppe verzichtet auf den Versuch, den Torwart zu überspielen, gibt stattdessen lang auf Timmy Kleimann, der den Konter zum 23:20 in der 57 Minute geht. Auszeit Schaumburg, nach starker Aufholjagd will man sich hier nicht abschütteln lassen. Söhre erlaubt sich den Luxus eines verworfenen 7-Meters, Schaumburg macht es besser, Anschluss per Strafwurf zum 23:22 bei Unterzahl Söhre und noch 90 Sekunden auf der Uhr. Abpfiff wegen Zeitspiels gegen die Heimmannschaft, doch Gäste können aus dem Angriffswechsel keinen Vorteil ziehen. Söhres Abwehr macht den Werfer rechtzeitig fest, der Freiwurf nach der Schlusssirene bringt für Schaumburg nichts mehr ein, Söhre kommt mit dem 23:22 Endstand zu einem glücklichen Sieg.
Aufstellung: André Rürup (TW), Marvin Engelhardt (TW), Lucas Engelke, Florian Breitmeyer (5), Alexander Thiel (3), Kevin Sieler, Cedric Fernandez (2, 1), Daniel Breitmeyer, Moritz Fürmeier (1), Julian Modrejewski (7, 2), Noah Schwarz, Gunnar Lehrke (1), Tim-Luca Kleimann (2), Daniel Hoppe (2)
UB