Da war noch eine Rechnung offen, das Hinspiel in Herrenhausen hatte das Team von Guido Meyer sang und klanglos abgegeben und nach 3 Spieltagen stand man als Neuling in der Landesliga mit traurigen 1:5 Punkten auf einem Abstiegsplatz. In der Zwischenzeit allerdings hat sich das Blatt gewendet, Söhre steht im gesicherten Mittelfeld, die HSG Herrenhausen/Stöcken könnte sich bei einer Niederlage den Abstiegsrängen gefährlich nähern. Man war aus dem Hinspiel allerdings gewarnt, die Gäste würden massiven Druck auf die Abwehr ausüben, da sollte man sich besser keinen Einbruch erlauben. Doch wie würde sich das heutige Fehlen von Deckungsspezialist Noah Schwarz bemerkbar machen und war der noch durch Krankheit verhinderte Tim Vogel am Kreis irgendwie zu ersetzen?

Einmal Torwart, einmal Latte und der 7 Meter ist auch nicht drin, das 1:3 nach 5 Minuten ist nicht gerade der Start, den sich Söhres zweite Herren gewünscht hatten. Doch schon andere Teams konnten hier einen furiosen Auftakt hinlegen und Söhres Stärke lag zuletzt darin, konzentriertes Kombinationsspiel entgegenzusetzen. Der Angriff sucht immer wieder Gunnar Lehrke am Kreis, zweimal erzwingt er einen 7 Meter, den Daniel Breitmeyer jeweils erfolgreich verwandeln kann und auch der im 1 gegen 1 starke Moritz Fürmeier trägt sich doppelt in die Torschützenliste ein. Ausgleich zum 5:5 in der 10 Minute, die Abwehr plagt sich jedoch mit Abstimmungsproblemen und die Gäste machen keine Geschenke, netzen ihrerseits zweimal ein. Söhre tut sich schwer mit der Linie der Schiedsrichter, die verschärfte Gangart im Deckungsverband bringen 2 mal gelb und 2 Zeitstrafen innerhalb von 90 Sekunden ein. Ab der 15 Minute heißt es doppelte Überzahl für die HSG Herrenhausen/Stöcken, gut dass Söhre auf Torwart Marvin Engelhardt bauen kann. Mit zwei Paraden gegen halbrechts und links außen sorgt er dafür, dass sein Team die Situation glimpflich übersteht. Im Angriff beweist Gunnar Lehrke seine Gefährlichkeit am Kreis, erst kann er den Tipper von Alex Thiel annehmen, dann den Pass von Julian (Jewlz) Modrejewski zur 9:8 Führung in der 18 Minute einnetzen. Die Partie bleibt allerdings ausgeglichen, der Lattenkracher in der 22 Minute kann zum Konter von den Gästen aufgenommen werden und auch als Söhre durch Florian Breitmeyer über halbrechts zum 12:10 vorlegt, ziehen die Gäste gleich durch einen der gefährlichen Hüftwürfe zum Anschluss nach. So eine Lücke muss man auch in Unterzahl nicht lassen, die Gäste kommen zum einfach 13:12 nach 26 Minuten. Wichtige Parade im ausgeglichen Spiel von Marvin Engelhardt gegen den Rechtsaußen in der 28 Minute, vorne kann Tim-Luca (Timmy) Kleimann über links außen mit seinem 15:12 die erste 3 Tore Führung erzielen. Doch noch kein Grund sich auf der Sonnenseite zu sehen, Konter und 7 Meter Tor bringen die Gäste wieder ran. Söhres Trainer Guido Meyer reagiert mit Team Timeout. Glücklicher Treffer für die Gastgeber, per Tempogegenstoß erzielt Jewlz Modrejewski 1 Sekunde vor Abpfiff noch die 16:14 Pausenführung.

Anwurf Söhre in der zweiten Hälfte, man spielt lange aus. Ballwechsel nach fast zwei Minuten vergeblicher Mühe, die Gäste brauchen hingegen nur 15 Sekunden den Ball im Netz unterzubringen. Auf Seite der Gastgeber klappt noch nicht alles, so wird beim Konter der halbhohe Ball vom Torwart entschärft und auch der Pfostenkracher springt wieder raus, aber Tor um Tor kann Söhre sich absetzen. Timmy Kleimann erobert den Ball in der Abwehr und läuft den Konter durch, in der 39 Minute erhöht er für sein Team auf 20:16. Die HSG hat die Chance zum Verkürzen durch ihren besten Werfer Robert Knobel, aber André Rürup, seit Beginn der zweiten Halbzeit im Söhrer Tor, hält den lässig geworfenen 7 Meter und damit den 4 Tore Vorsprung fest. Nach Daniel Hoppes Tor zum 21:16 reicht es dem Coach der Gäste, es fällt die grüne Karte. Das war schon für die deutsche Nationalmannschaft nicht der große Bringer, die HSG Herrenhausen/Stöcken nimmt den Torwart raus, bringt 7 Feldspieler. In der Konstellation den Ball zu verlieren ist fatal, Cedric Fernandez nimmt es gerne an, Wurf über 30 Meter ins leere Tor zum 22:16 und auch das 25:18 in der 46 Minute fällt nach demselben Schema. Die Angriffe der Gäste wirken ideenlos und auch auf die tiefen Würfe hat sich André Rürup eingestellt, sein Kasten bleibt gegen die unerwarteten Abschlüsse vernagelt. Die letzten 10 Minuten werden zur Lehrstunde für die Gäste, Söhres Rückraum kann nach Belieben Tore werfen. Wackler Cedric Fernandez auf Mitte, sein Gegenspieler ist total überfordert und auch gegen Gunnar Lehrke am Kreis, der in allen Varianten hoch angespielt wird, hat die müde wirkende Deckung nicht den Hauch einer Chance. Neuer Spielstand 30:21 in der 53 Minute und auch wenn Söhre zuletzt in der Schlussphase noch sicher geglaubte Punkte verschenkt hat, gegen diese harmlos auftretenden Gäste wäre das schon ein besonderes Kunststück. Aber heute macht das Team von Guido Meyer keine Anstalten einzubrechen, Daniel Breitmeyer läuft ab der Mittelline durch, erzielt das 32:21 in der 55 Minute. Das  wohl schönste Tor des Tages fällt im Zusammenspiel von Cedric Fernandez und Gunnar Lehrke. Flach geworfener 20 Meter Pass von Cedric Fernandez, Gunnar Lehrke nimmt tief vor seinem Gegenspieler am Kreis an und verwandelt chancenlos für den Gäste Keeper. Letzte Aktion, noch einmal nimmt André Rürup den Wurfversuch weg, passt lang auf Kevin Sieler, dessen Ball passiert unmittelbar vor Schlusssirene die Torlinie, hoch verdient weist die Anzeigetafel einen 36:23 Endstand für Söhre aus.

Aufstellung: André Rürup (TW), Marvin Engelhardt (TW), Sönke Breitmeyer, Lucas Engelke, Florian Breitmeyer (5), Alexander Thiel (2), Kevin Sieler (1), Cedric Fernandez (6), Daniel Breitmeyer (4, 3), Moritz Fürmeier (5), Julian Modrejewski (1), Gunnar Lehrke (8), Tim-Luca Kleimann (3), Daniel Hoppe (1)

UB