Mit starker Halbzeit kommen zweite Herren zum Remis beim noch verlustpunktfreien Tabellenführer aus Himmelsthür

Fünf Spieltage vor Ende der Saison 2021/2022 lautet das Fazit von Trainer und Mannschaft Söhres zweiter Herren, in der Landesliga Süd eine deutlich weniger anspruchsvolle Saison gespielt zu haben, als die Jahre zuvor in der Landesliga Hannover. Auch wenn man sich durch unnötige Auswärtsniederlagen schon früh aus dem Ausstiegsrennen verabschiedet hatte, wollte man im Derby gegen Himmelsthür ein Aufrufungszeichen setzen, was man sportlich gegen ein Topteam zu leisten in der Lage ist. Für die Himmelsthürer bestand immerhin der Anspruch, ohne Punktverlust durch die Meisterschaftsrunde gehen zu wollen, eine Aussage, die für das Söhrer Team einen besonderen Anreiz darstellte, vollen Einsatz zu geben. Während die Gastgeber zwei Corona Ausfälle im Team durch Nachrücker aus der zweiten Mannschaft kompensieren mussten, konnte Coach Philipp Kouba bis auf Daniel Hoppe und den langzeitverletzten Christian Klaproth auf die komplette Stammmannschaft zugreifen.

Gut 200 Zuschauer haben sich in der Himmelsthürer Sporthalle eingefunden, knapp ein Drittel davon aus Söhre, die den ersten Treffer im Spiel durch Simon Oertel für die Gastgeber sehen. Söhre gleicht durch Gunnar Lehrke am Kreis aus und legt selber durch Tor über links außen von Tim-Luca Kleimann vor. Doch schon nach 4 Minuten erhält Gunnar Lehrke eine direkte 2 Minutenstrafe, was zu ersten Emotionen auf der Gästebank führt. Auch wenn Himmelsthürs Oldies Harald König und Thomas Thiele für ihr Team netzen können, Söhre lässt sich nicht aus dem Spielfluss bringen. Moritz Fürmeier erzielt die 5:7 Führung in der 12-ten Minute, aber auf starken Beginn folgt eine Söhrer Schwächephase. Statt in Ruhe auf die beste Wurfposition zu warten, werden die Angriffe oftmals überhastet abgeschlossen. Die Quittung ist das 10:8 nach 18 Minuten, was Philipp Kouba zum Legen der grünen Karte nötigt. Anschluss durch Gunnar Lehrke, doch Söhres 6:0 Deckung hat etliche Probleme, Himmelsthürs Topscorer Thomas Thiele in den Griff zu bekommen, der zwischen der 20-ten und 30-ten Minuten 5 Feldtore erzielen kann. Söhre hingegen hadert weiter mit dem Durchgreifen der Unparteiischen. Gelbe Karten haben sie heute nicht im Portfolio, dafür kassieren Cedric Fernandez und Moritz Fürmeier ebenfalls direkte Zeitstrafen, was die Himmelsthürer zu leichten Toren in Überzahl bringt. Zwei Minuten vor Ende der ersten Hälfe liegt der Gast aus Söhre bereits mit 18:11 hinten, immerhin bleibt durch die Treffer von Florian Breitmeyer und Lucas Engelke kurz vor dem Halbzeitpfiff noch ein Hoffnungsschimmer über.

Von Kopf-in-den-Sand-stecken keine Spur, im ersten Angriff nach Anwurf verkürzt Tim-Luca Kleimann auf einen 4 Tore Rückstand. Zwar kann Thomas Thiele noch einmal für sein Team erhöhen, doch auch er muss ohne vorherige Verwarnung gegen sein Team für 2 Minuten auf die Bank. Söhre verkürzt in der Folge auf 19:16 und Julian Modrejewski wird zur Manndeckung gegen Thomas Thiele von seinem Coach abberufen. Die Maßnahme trägt Früchte. Himmelsthür tut sich schwer, Gefahr aufs Söhrer Tor zu bringen, zumal Marvin Engelhardt, nach einem unbeabsichtigten Wurf ins Gesicht schier unüberwindlich scheint. Jetzt ist Söhres Tormaschine in Form von Julian Modrejewski gefragt, der den Gastgebern einen Ball nach dem anderen ins Netzt donnert. Drei Tore von ihm zwischen der 40-ten und 45-ten Minute zum 23:22 Anschluss lassen Himmelsthürs Trainer Maik Bodenburg zum Team Timeout greifen. Während Marvin Engelhardt einen Strafwurf von Thomas Thiele hält, verwandelt Julian Modrejewski seinen 7-Meter zum Ausgleich nach 47 Minuten. Es wird hitzig, Söhres Bank fühlt sich in einigen kritischen Spielsituationen übervorteilt, kassiert eine Verwarnung und muss sich mit der 25:23 Führung der Gastgeber in der 52-ten Minute abfinden. Anschlusstreffer Cedric Fernandez, alles wieder offen, aber der nächste Aufreger ist nicht weit. Ausgerechnet Julian Modrejewski erwischt es. Bei seiner Aktion den Kreisläufer rauszuschieben, lässt dieser sich clever fallen, was als Foul mit einer 2 Minuten Strafe gewertet wird. Söhres Bank moniert erneut, doch es ist kompakten Deckungseinsatz zu verdanken, dass Himmelsthür keinen Vorteil aus der Situation ziehen kann. Noch einmal Auszeit Söhre, Coach Philipp Kouba gibt vor, wie ein Sieg doch noch möglich ist. Julian Modrejewski setzt den Plan um, Ausgleich zum 25:25 in der 58-ten Minute. Eine Schlussphase, wie sie einem Spitzenspiel der Landesliga würdig ist, Himmelsthür scheitert im Gegenstoß, Söhre spielt bis zur letzten Sekunde aus. „Nun lässt doch den Vorteil einfach mal laufen“, mögen sich Söhres Fans gedacht haben, denn der Wurf von Julian Modrejewski landet noch vor der Schlusssirene im Netz, die Schiedsrichter allerdings pfeifen das Siegtor wegen dem zurückliegenden Foul am Passgeber zurück. Glück für Himmelsthür, dass hier nicht großzügig nach der 3 Sekunden Regel verfahren wurde, in Summe allerdings kann sich auch Söhre nicht über Ermangelung an Vorteilen aus zweifelhaften Situationen beschweren.

Für Himmelsthür dürfte Meisterschaft und Aufstieg damit durch sein, auch wenn es immer noch eine theoretische Möglichkeit des Patzens gibt. Auf Söhre Seite bleibt die Erkenntnis mit mannschaftlicher Geschlossenheit und Kampfeswillen auf Aufhöhe mit der Spitze zu sein. Auf jeden Fall aber darf man sich auf ein spannendes Rückspiel am 21-Mai-2022 in der Steinberghalle freuen, bei dem sicherlich wieder auf Topniveau gespielt und kein Team klein beigeben wird.

Aufstellung: Marvin Engelhardt (TW), Justin Engelhardt (TW), Sönke Breitmeyer, Florian Breitmeyer (3), Cedric Fernandez (2), Daniel Breitmeyer, Julian Modrejewski (11, 4), Simon Kullig,  Moritz Fürmeier (1), Gunnar Lehrke (4), Tim-Luca Kleimann (3), Lucas Engelke (1)

UB

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