Für Söhre war das Hinspiel gegen den MTV Moringen der Höhepunkt einer Negativserie mit 3 Niederlagen in Folge, nach der man sich von einem Erreichen der Verbandsliga aus eigener Kraft verabschieden musste. Auch wenn der Aufstieg vor dem 23-ten Spieltag bei zwei eigenen Siegen in den verbleibenden Partien und zwei gleichzeitigen Niederlagen des Tabellenführers der HSG Rhumetal zumindest theoretisch noch möglich war, wirklich ernsthaft glaubte niemand mehr an einen Staffelsieg. Dennoch wollte man sich vor eigenem Publikum wenigstens rehabilitieren, dafür musste man aber entschieden konzentrierter spielen, als man es in Moringen getan hatte. An voller Mannstärke jedenfalls sollte es nicht scheitern, auch wenn Trainer Philipp Kouba aus gesundheitlichen Gründen nicht auf Lucas Engelke und Jonathan Dumke zurückgreifen konnte.

Wie schon in den letzten Partien setzt Söhre auf das Motto „schnelles Spiel nach vorne aus sicherer Deckung“. Auch wenn die Gäste in der 3-ten Minute zum 3:2 Anschluss kommen, nachdem sich Söhres Deckung eingespielt hat, ist erst einmal Schluss mit den Durchbrüchen, während vorne die Post abgeht. Moritz Fürmeier geht im eins gegen eins durch, Tim-Luca Kleimann ist per Konter erfolgreich und Daniel Hoppe erhöht mit dem für ihn typischen Leger von halblinks auf das 6:2 in der 8-ten Minute. Doch da sind auch schon wieder dieselben Probleme wie im Hinspiel. Passfehler werden mit Tempogegenstößen bestraft und Moringens Kreisläufer kann sich Bälle erarbeiten, die Söhres Abwehr schon als entschärft angesehen hat. Nach 12 Minuten kommen die Gäste auf 7:6 heran und trotz Torerfolg von Florian Breitmeyer hält es Söhres Trainer Philipp Kouba für angebracht, die grüne Karte zu werfen, um in der Auszeit sein Team besser auf den Gegner einzustellen. In der Folge spielt Söhres Angriff die Chancen deutlich konzentrierter aus und man setzt auf individuelle Überlegenheit, was 6 verschiedene Torschützen auf unterschiedlichen Positionen bis zum 18:11 in der 23-ten Minute beweisen. Die Gäste retten sich in eine Auszeit, doch Söhre Überlegenheit bliebt auch in den letzten 7 Minuten der ersten Hälfte bestehen. Gunnar Lehrke trifft von der Kreisposition, Christian Klaproth setzt sich doppelt über die Mitte durch, Söhre nimmt ein deutliches 21:14 mit in die Pause.

Für das personell geschwächte Team aus Moringen sollte auch Halbzeit zwei keine Wende bringen. Söhres Plan ist es, breit zu spielen und im eins gegen eins über die Mitte zu gehen oder mit dem Kreis zu arbeiten. Die Taktik geht auf, zweimal holt Simon Kullig den Strafwurf raus, den Daniel Breitmeyer sicher versenkt und auch Christian Klaproth ist als Spielgestalter erneut doppelt erfolgreich. In der 37-ten Minute weist die neue funkgesteuerte Anzeigentafel eine 12 Tore Führung für die Gastgeber aus und ein Ende des Torhungers ist noch nicht abzusehen. Für Julian Modrejewski ist es fast schon ein Abonnement, das 30-ste Tor zu werfen, was bei seiner Torquote allerdings auch kein Wunder ist, denn es ist schon sein achter Treffer in dieser Partie. Beim Stand von 32:19 nimmt Söhres Trainer Philipp Kouba noch einmal eine Auszeit, um sein Team auf einigen Positionen umzustellen. Für Söhre geht es ohne Bruch im Spielsystem weiter. Henrik Klaproth erzielt von rechts außen den von der Bank gefeierten Treffer zum 37:20 in der 50-ten Minute, während Cedric Fernandez die Mann gegen Mann Situationen übernommen hat und mit 5 Treffern in den letzten 10 Spielminuten die Gäste vom MTV Moringen förmlich aus der Halle schießt. Den starken Gesamteindruck des Teams am heutigen Tag untermauert ebenfalls Simon Kullig am Kreis. Nicht nur, dass die meisten rausgeholten 7-Meter auf seine Kappe gehen, auch das 40:21 in der 52-ten Minute und der letzte Treffer in Partie zum 45:24 Endstand darf er auf seiner Habenseite verbuchen, wodurch Söhre eine eindrucksvolle Revanche gegen ein überfordertes Team aus Moringen gelingt.

Aufstellung: Marvin Engelhardt (TW), Justin Engelhardt (TW), Sönke Breitmeyer (2), Florian Breitmeyer (2), Christian Klaproth (6), Cedric Fernandez (6), Daniel Breitmeyer (6, 4), Julian Modrejewski (9, 1), Henrik Klaproth (2), Simon Kullig (3), Moritz Fürmeier (2), Gunnar Lehrke (2), Daniel Hoppe (2), Tim-Luca Kleimann (3)

UB