Für die zweite Mannschaft der HSG Plesse-Hardenberg war auswärts bisher nichts zu holen, dafür hatte man zuletzt auf heimischer Platte immerhin zwei Unentschieden und einen Sieg eingefahren. Söhres Bilanz dagegen fast makellos, mit 4 Siegen und 1 Unentschieden sollte bei doppelten Punktgewinn der Sprung an die Tabellenspitze gelingen. In der letzten Saison war man sich bereits auf Augenhöhe begegnet und erst in der Schlussphase konnte sich Söhre dank der konditioneller Vorteile durchsetzen. Doch diesmal hatte das Team von Trainer Phillipp einige Ausfälle zu kompensieren, Florian Breitmeyer noch verletzt, Gunnar Lehrke wegen Rückenproblemen nicht einsatzfähig auf der Bank und Daniel Breitmeyer hatte sich kurzfristig krank gemeldet. Einen Selbstläufer durfte man also nicht erwarten, dennoch war die Favoritenrolle klar den Söhrern zugeteilt und die Publikumserwartung hoch.

Schwungvoller Beginn durch die Gastgeber, Daniel Hoppe trifft in der zweiten Spielminute zur 1:0 Führung. Doch in der Anfangsphase schleichen sich vermeidbare technische Fehler ein. Zwei eroberte Bälle sollen lang nach vorne gehen, enden aber im Nirwana und die Gäste gewinnen Sicherheit aus Söhres Fehlern. Auch wenn von der HSG Plesse-Hardenberg kaum Rückraumwürfe auf Söhres Kasten kommen, die Abwehr wird stark durch Kreisanspiele unter Druck gesetzt und es scheint, es hätten sich die Gäste auf die Erzwingungen von Strafwürfen spezialisiert. Söhres zwischenzeitliche 5:4 Führung nach 10 Minuten durch Julian Modrejewski wird in der 24-ten Minute durch den bereits vierten 7 Meter von Plesse-Hardenbergs Christian Brand in eine 6:8 Führung gewandelt. Für die Gastgeber kommt es noch dicker, Söhres Außen finden keinen Weg vorbei an Gästekeeper Christan Wedemeyer and dessen Mitspieler erhöhen in der 27 Minute auf eine vier Tore Führung. Söhres Weg geht heute nur über den Kampf. Lucas Engelke erzwingt am Kreis einen Strafwurf, den Julian Modrejewski verwandelt und nach Ballgewinn in der Deckung kann Jonathan Dumke einen erfolgreichen Konter laufen, wodurch er sein Team mit einer eher mageren Halbzeittorausbeute von 8:10 im Spiel halten kann.

Ein paar deutliche Worte wird es wohl in der Pause gegeben haben, Söhre jedenfalls zieht das Tempo an und kann durch Jonathan Dumke in der 35-ten Minute von links außen zum 11:11 ausgleichen. Zwei Tore Führung durch Julian Modrejewski in der 40-ten Minute, doch schon eineinhalb Minuten später finden die Gäste eine Lücke in der sonst gut stehenden Söhrer Deckung und kommen zum 14:14 Ausgleich. Die Line bei den Schiedsrichterentscheidungen ist nicht unbedingt durchgängig, was schon daran ersichtlich ist, dass die gut zugreifende Deckung des Gäste keine Zeitstrafe einfährt und während Söhres Abwehrbemühungen mit vier 2 Minuten Strafen honoriert werden. Doch im Zweifelsfall hat der Schiedsrichter immer recht und für den Protest von Philipp Kouba nach hartem Einsteigen der Gäste in der 44 Minute gibt es Gelb gegen Söhres Bank. Es herrscht schon eine gewisse Wurfhemmung im Rückraum der Heimmannschaft, denn selbst wenn man an der starken Deckung vorbei kommt, steht da noch ein Christan Wedemeyer zwischen den Pfosten, der einen sechsten Sinn für die Wurfecke zu haben scheint. Beim Spielstand von 17:17 nach 50 Minuten wird auf Söhrer Seite umso mehr der Treffer von Tim-Luca Kleimann bejubelt, der sich endlich auf das Bewegungsmuster des Keepers der Plesse-Hardenberg eingestellt hat und von links außen netzt. Die Schlussphase geht klar an die Gastgeber, Daniel Hoppe trifft aus dem Rückraum zum 20:18 und Simon Kullig erhöht vom Kreis auf einen 3 Tore Vorsprung bei noch 4 Minuten auf der Uhr. Eineinhalb Minuten vor Schluss kann Christian Brand für die Gäste auf 22:20 verkürzen und die HSG Plesse-versucht es mit offener Manndeckung. Noch einmal Auszeit Söhre, der Plan geht auf, Simon Kullig erhält den Ball am Kreis und erzielt in der eng umkämpften Partie den 23:20 Siegtreffer.

Aufstellung: Marvin Engelhardt (TW, 2), Justin Engelhardt (TW), Mattes Fischer (TW), Sönke Breitmeyer, Phil Marquardt, Christian Klaproth, Julian Modrejewski (11, 3), Jonathan Dumke (3), Simon Kullig (4), Moritz Fürmeier (1), Gunnar Lehrke, Daniel Hoppe (3), Tim-Luca Kleimann (1), Lucas Engelke

UB