Überhaupt nicht ins Spiel gekommen, zweite Herren kassieren unerwartete Niederlage in Hameln

Vierter gegen potentiellen Abstiegskandidaten, das sollte doch eine klare Sache für Söhres Zweite sein. Die zweite Vertretung des VFL Hameln musste sich, wie auch deren erste Mannschaft, in der bisherigen Saison mit etlichen Verletzungssorgen plagen, während Söhre bislang aus dem Vollen schöpfen konnte. Doch vor „easy going“ hatte Trainer Guido Meyer sein Team schon im Vorfeld gewarnt, die Rahmenbedingungen würden bestimmt nicht nach dem Geschmack der Gäste sein. Nur Bälle aus dem Einkaufswagen, Insider erahnen schon den Grund, waren für das Einwerfen ausgelassen, die Begeisterung sprühte nur so im Söhrer Team noch bevor auch nur ein Ball aufs Tor ging.

Wer nicht mit voller Motivation einsteigt, bekommt schnell die Quittung. Doppelschlag Hameln, die Gäste erst einmal geschockt. Zumindest kann Noah Schwarz mit dem 2:1 Anschluss vom Kreis zeigen, dass Söhre auch gewillt ist, ins Spiel einzusteigen. Scheinbar ist das aber noch nicht bei allen angekommen, 5 aussichtsreiche Bälle werden in Folge vergeben, bevor Cedric Fernandez das 5:2 nach einer Drehung vor seinem Gegenspieler in der 10 Minute gelingt. Nach erneutem Ballverlust und dem einhergehenden Konter zum 7:2 sieht Coach Guido Meyer Handlungsbedarf, wirft die grüne Karte. Klar, Hamelns Torwart ist ein Hüne, da muss man halt 1:1 Situation gewinnen und sich Würfe aus der Nahwurfzone nehmen, ist seine Forderung. Immerhin, mit Strafwürfen geht es auch zum Erfolg, zweimal ist Cedric Fernandez erfolgreich, doch ein 8:4 nach geschlagenen 18 Minuten Spielzeit ist nicht gerade der Anspruch des Söhrer Rückraums. Gefühlt 8 Pässe bei gehobenem Arm, der Protest der Söhrer Bank bringt nichts, Hameln legt in der 21 Minute zum 10:4 vor. Es ist wohl der erste echte Rückraumwurf der Partie, Daniel Hoppe steigt über halblinks, erzielt den Söhrer Anschluss. Die Gäste zeigen, dass sie die Begegnung nicht kampflos abschenken wollen. Die Abwehr steht jetzt deutlich besser, vorne ist Tim Vogel eine sichere Bank am Kreis, netzt selber und erzwingt den 7 Meter zum 10:8 durch Cedric Fernandez. Kurzer Hoffnungsfunke, dann aber gleich wieder diese vermeidbaren Fehler. Trotz Überzahl wird ein Tor kassiert, der Ball von links außen sollte lang oben rein, aber das Spielgerät hat halt nicht den gewohnten Gripp und auch der mögliche Kontor wird mit einem zu lang geworfenen Ball verschenkt. Konsequenz, die Anzeigetafel zeigt ein 12:8 nach 28 Minuten für den Gastgeber. Auch wenn Daniel Hoppe und Cedric Fernandez noch je einmal netzen können, mit einem 13:10 geht es in die Pause, eine so magere Torausbeute gab es unter Regie von Guido Meyer wohl auch noch nicht.

Ein paar aufrüttelnde Worte mag es wohl in der Kabine gegeben haben, 35 Minute, Söhre ist durch das 13:13 von Daniel Hoppe wieder im Spiel. Der Abwehrblock der Gäste steht, André Rürup nimmt im Söhrer Kasten 2 gute Chancen weg, ausgeglichen geht es mit dem 16:16 in die 42 Minute. Das darf einem erfahrenden Offiziellen einfach nicht passieren, die Söhrer Bank bekommt für Kritik am Schiedsrichter 2 Minuten, da kann es auch keine Ausrede sein, dass der Einwand am falschen Einwurf berechtigt war. Die folgende Unterzahl trifft die Söhrer zu einem ungünstigen Zeitpunkt, immerhin war die Heimmannschaft nicht unbeeindruckt von der Aufholjagd der Gäste gewesen. Statt souverän die Zeit runter zu spielen, lädt Söhre durch zwei Fehlpässe im Angriff und eine unnötige Störaktion mit weiteren 2 Strafminuten die Hamelner förmlich ein, die Situation auszunutzen. Neuer Stand 20:16 nach 46 Spielminuten. Entweder reißt man sich jetzt zusammen oder der Drops ist gelutscht. Moritz Fürmeier geht aus vollem Schwung in die Lücke auf halblinks, ein bisschen Hoffnung belebt die Söhrer Bank. Letzte Woche noch Matchwinner, heute glücklos, Daniel Breitmeyers Konter geht nur auf den Pfosten und auch das lange Anspiel von halbrechts nach links außen läuft ihm durch die Hände. Bei so viel Pech fast schon vorhersagbar, auch sein Sprungwurf in der 54 Minute findet nicht den Weg ins Tor, dafür aber verletzt er sich bei der Aktion und muss raus. Es scheint in der Schlussphase sind sämtliche Söhrer Werfer vom Handballfluch betroffen, Gunner Lehrkes Gewaltwurf knallt nur aufs Dreieck, der Ball von Florian Breitmeyer scheint nicht zu wissen, wo er eigentlich hin sollte und auch Julian Modrejewski schießt nur eine Fahrkarte. Da kommt es auf den langen Ball ins Aus beim Versuch seines Konters auch nicht mehr an. Noch 30 Sekunden auf der Uhr, Spielstand 22:20, Söhre sucht seine letzte Minimalchance in offener Manndeckung, doch Hamelns erfolgreichster Torschütze Luca Wilmer setzt sich im 1 gegen 1 durch, keine Möglichkeit für Keeper Marvin Engelhardt den Ball zu nehmen. Völlig verdient gewinnt Hameln die Partie gegen heute desolat aufgetretener Söhrer, die gewaltig nachlegen müssen, will man den Weg zurück unter die ersten Fünf der Landesliga Hannover schaffen.

 

Aufstellung: André Rürup (TW), Marvin Engelhardt (TW), Sönke Breitmeyer, Tim Vogel (5, 1), Florian Breitmeyer, Noah Schwarz (1), Cedric Fernandez (6, 4), Daniel Breitmeyer, Moritz Fürmeier (2), Julian Modrejewski (1), Lucas Engelke, Gunnar Lehrke, Tim-Luca Kleimann, Daniel Hoppe (5)

UB

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