Unfreiwillige Lehrstunde, Himmelsthür setzt sich klar gegen Söhres Zweite durch

Nach dem Lauf von 4 Siegen in Folge herrschte bei Söhres zweiten Herren vorsichtiger Optimismus, dass die Serie auch im Heimspiel gegen den Tabellenzweiten vom TuS GrünWeiß Himmelsthür halten würde. Selbstverständlich kennt man bei einem Derby gegen den Nachbarschaftsverein quasi um die Ecke die Stärken und Schwächen eines jeden Spielers und Söhres Trainerteam war natürlich versucht, eine Strategie gegen Himmelsthürs Topscorer Simon Oertel, Harald König und Hajo Hollatz zu entwickeln. Klar war jedenfalls, man würde nur mit einer engagierten Abwehrleistung bestehen können, aus diesem Grund hatte Guido Meyer auch wieder auf Jan Koob im Tor zur Unterstützung gesetzt, bevor dieser sich durch Einsätze in der ersten Mannschaft festspielen würde.

Schon in der Anfangsphase wird klar, was die Gastgeber heute erwartet. Himmelsthürs Simon Oertel zieht auf halblinks ansatzlos zur Führung ab, Söhres Angreifer mühen sich hingegen vor einer massiv aufgestellt Abwehr mit unvorbereiteten Wurfversuchen. Nach 12 Minuten kassiert Söhre bereits das 2:6 durch Hajo Hollatz, Guido Meyer muss Veränderungen in seiner Teamaufstellung vornehmen, will man den Gegner nicht davonziehen lassen. Cedric Fernandez kommt auf Mitte, kann gleich einen Tipper für Tim Vogel an den Kreis ablegen, der zum 3:6 Anschluss trifft. 17 Spielminute, Jan Koob versucht das 5:9 durch eine Drehbewegung noch abzuwenden, greift sich aber gleich darauf ans Knie. „Nicht schon wieder das Innenband“, scheint sein schmerzverzerrter Ausdruck zu sagen. Für ihn heißt es Spielende, es geht ins Krankenhaus in die Notaufnahme, André Rürup muss jetzt im Söhrer Kasten halten, was irgendwie zu halten ist. Zumindest lässt man die Gäste nicht enteilen, mit den Treffern von Florian Breitmeyer und Gunnar Lehrke kommt man in der 18 Minute auf 7:10 ran. Julian (Jewlz) Modrejewski spielt vorgezogen, soll die Kreise von Simon Oertel stören, der schon 4 Mal gegen den Gastgeber erfolgreich sein konnte. Söhre nimmt ein Team Timeout in der 25 Minute, bei Spielanpfiff plötzlich Aufregung auf der Söhrer Tribünenseite, Himmelsthür hat 7 Feldspieler plus Torwart gebracht. Logische Konsequenz, nach Schiri Entscheidung stehen die Himmis im Anschluss statt mit 7 nur noch mit 5 Feldspielern für die nächsten 2 Minuten auf der Platte. Daniel Breitmeyer hat jetzt von links außen ein bisschen mehr Platz, per Heber macht er das 9:12. Aber das Glück ist heute nicht mit den Söhrern, 26 Minute, André Rürup kann zwar 7 Meter und Nachwurf von Harald König halten, doch gleich im Anschluss steht die die Abwehr im Kreis und diesmal netzt Himmelsthürs Schütze unhaltbar. Und auch mit dem schnellen Spiel nach vorne will es nicht klappen, mit viel Wut im Bauch hat Tim Vogel den Ball in der Abwehr erobert, aber der Pass ist zu lang, wieder nichts mit dem Verkürzen des Rückstandes. Himmelsthür nimmt ein deutliches 10:17 mit in die Pause, da bedarf es schon einer speziellen Kabinenpredigt, will man hier noch irgendetwas drehen.

Tumult, Verzögerung, Diskussionen, bei noch laufender Zeitstrafe ist Himmelsthür nach der Pause mit voller Besetzung auf der Spielfläche angetreten. Konsequenz diesmal, es dürfen nur noch 4 Feldspieler für die nächsten 2 Minuten weitermachen. Schon unverständlich, Söhre kann aus dieser Situation nur einen Treffer durch Tim Vogel mitnehmen, kassiert aber selber in doppelter Überzahl auch einen Gegentreffer von Harald König. Zumindest zeitweise können Söhres Werfer im Gleichtakt mit Himmelsthürs Torschützen netzen, nach dem Treffer von Jewlz Modrejewski steht es 14:21 in der 36 Minute. Wie berechnen die Gäste eigentlich die Anzahl der spielberechtigen Feldspieler, die gleichzeitig auf der Platte stehen dürfen? Falscher Spielerwechsel in der 39 Minute und erneutes Lamentieren von der Gästebank mit den Schiedsrichtern. Wie nicht anders zu erwarten war, bringt das aber außer zusätzlichen 2 Minuten für die Bank nichts ein und erneut stehen nur noch 4 Feldspieler aus Himmelsthür auf dem Feld. Söhre schafft zwar das 16:22 durch Tim Vogel bis zur 42 Minute, doch das Rückzugsverhalten gegen die überfallartigen Vorstöße der Gäste ist erbärmlich. Da sind gleich 3 Himmelsthürer sind schneller als der hinterste Söhrer Abwehrspieler, so allein darf man seinen Keeper einfach nicht lassen.  Wenn vorne etwas geht, dann durch Einzelaktionen und Wurfgewalt. In der 49 Minute steigt Daniel Hoppe hoch, knallt ins Eck, Gunnar Lehrke kommt im Angriff darauf über Mitte, erzielt das 21:29. Der Kontakt von hinten gegen den Angreifer im Tempogegenstoß muss nun mal geahndet werden, im Fall von Nils Wilken gleich mit der roten Karte. Zumindest ohne Bericht geht es für ihn in 50 Minute vorzeitig auf die Tribüne. Wenigstens Daniel Hoppe kämpft noch, seine zwei Treffer lassen die Differenz beim 24:32 wenigstens nicht weiter anwachsen. Es bedarf schon bis zur 57 Minute, als es endlich mal gelingt, einen Angriff von Simon Oertel zu stoppen und selber einen Tempogegenstoß durch Cedric Fernandez zum 26:34 vorzubringen. Die Chancen zumindest sind in der Schlussphase noch da, etwas Ergebniskosmetik zu betreiben, aber wenn man von außen nur den Torwart trifft, wird das allerdings nichts. In Summe für Söhre heute kein Ruhmesblatt, immerhin kann Noah Schwarz noch das sehenswerteste Tor des Tages mit dem Schlusspfiff netzen, von 10 Metern tritt er auf halblinks an und haut den Ball mit langem Arm unhaltbar zum 29:36 Endstand rein.

Aufstellung: André Rürup (TW), Jan Koob (TW), Tim Vogel (7, 3), Florian Breitmeyer (3), Kevin Sieler, Cedric Fernandez (4, 1), Daniel Breitmeyer (1), Moritz Fürmeier, Julian Modrejewski (1), Noah Schwarz (1), Nils Wilken (1), Gunnar Lehrke (5), Tim-Luca Kleimann, Daniel Hoppe (6)

UB

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