Vom Tempospiel überrollt, zweite Herren unterliegen deutlich beim MTV Geismar
Schon in den drei Jahren Landesliga Süd waren die Auswärtspartien beim MTV Geismar kein Selbstläufer und dementsprechend musste man in der vergangen Saison dem Gastgeber den Vortritt lassen. Der MTV Geismar ist ein typischer Göttinger Studentenverein, was ein Einschätzung der Spielstärke für die Saison immer schwierig macht, da die Zusammensetzung des Teams Jahr für Jahr variiert. Bei schon 5 Pluspunkten für Geismar gegenüber einem Sieg von Söhre, sollte das Team von Florian Breitmeyer allerdings gewarnt sein, von Beginn Vollgas geben zu müssen. Schmerzlicher Ausfall dürfte auf jeden Fall die beruflich bedingte Absage von Cedric Fernandez darstellen, dessen starkes eins-gegen-eins gerade bei einer Partie ohne Haftmittel negativ ins Gewicht fallen würde.
Die Gäste aus Söhre können über ihren Kreisläufer Robin Skripalle den ersten Treffer der Partie erzielen, müssen aber schnell feststellen, dass die Schiedsrichter auch kleinere Fouls rigoros mit einer Zeitstrafe belegen. Moritz Fürmeier muss in der dritten Minute auf die Bank und die Heimmannschaft nutzt den Raumgewinn zur 2:1 Führung. Ausgleich Tilmann Kellner über rechts außen, doch Geismar setzt auf schnelle Gegenstöße, geht mit 4:2 in der 8-ten Minute in Führung. Söhres stärkste Waffe ist Robin Skripalle, obwohl er beim jedem Ballanspiel noch einen ungeahndeten Schubser bekommt, ist sein Abschluss zum 4:4 Ausgleich sicher im Netz. Torwart Justin Engelhardt kann mit starker Anfangsphase sein Team in der ersten Viertelstunde bei einem 8:7 Stand noch gut in der Partie halten kann, ist aber zunehmend genervt, wie sich seine Deckungsspieler von der schnellen ersten Welle der Gastgeber überrumpeln lassen. Nach dem 14:10 in der 21-ten Minute sieht sich Söhres Trainer Florian Breitmeyer genötigt, eine Auszeit zu nehmen. Vorne gibt es sicherlich den einen oder anderen unvorbereiteten Rückraumwurf zu bemängeln, doch das Rückzugsverhalten muss einfach entscheidend besser werden. Nach dem Doppelschlag von Julian Modrejewski zum 15:13 in der 24-ten Minute scheinen die Gäste aus Söhre wieder in der Spur zu sein, jedoch wirken Söhres Abwehrbemühung gegen das überfallartige Tempospiel der Geismarer wie Schlafwagenhandball. Speziell Tom Justus Tiedtke ist von Söhres Deckung nicht in den Griff zu bekommen, sein fünfter Treffer in der 30-ten Minute macht die 22:15 Halbzeitführung für die Gäste perfekt.
Die Gäste aus Söhre nehmen das Tempo der Gastgeber an, Bjarne Breitmeyer markiert den ersten Treffer in der zweiten Hälfte per Konter über links außen. Auch wenn Söhre alle eigenen Angriffe erfolgreich abschließen kann, das Problem bleibt die Anfälligkeit gegen die erste Welle des MTV Geismar. Mit euphorischer Publikumsunterstützung ist bei schneller Mitte oft schon ein Angreifer der Gastgeber am Kreis, noch bevor Söhres Abwehr den eigenen Neuner erreicht hat. Trotz klarer 26:19 Führung nimmt Geismars Trainer in der 42-ten Minute ein Team Timeout. Söhres Coach nutzt die Möglichkeit, sein Angriffsspiel mehr auf die Außenspieler auszurichten. Mit Treffern von Tilman Kellner über rechts außen und dreimal Jonathan Dumke fast von der linken Grundline ist das Angriffskonzept durchaus schlüssig, doch um sieben Tore aufzuholen, muss eben auch alles in der Abwehrarbeit stimmen. Zwar gelingt Julian Modrejewski in der 51-ten Minute aus dem linken Rückraum das 31:26, doch näher dran als 5 Tore sollte man nicht mehr kommen. Auf Söhrer Seite bleibt es eben nur bei dem Willen aufzuholen, denn die offensive Deckung der Gäste kann ein ums andere Mal hinterlaufen werden und in der 58-ten stellt Alexander Mielke mit dem 36:29 den alten Abstand wieder her. Auch wenn Jonathan Dumke und Robin Skripalle noch einmal für die Sportfreunde erfolgreich sind und eine ausgeglichene zweite Halbzeit erkämpfen können, mit dem starken Tempospiel von Hälfte eins, fährt der MTV Geismar ungefährdet einen verdienten 38:31 Sieg ein.
Aufstellung: Julian Bogisch (TW), Justin Engelhardt (TW), Kevin Sieler, Bjarne Breitmeyer (1), Tilman Kellner (3), Jonathan Dumke (6, 1), Moritz Fürmeier (1), Fabian Lieke, Tim-Luca Kleimann, Robin Skripalle (9), Julian Modrejewski (10, 2), Lucas Engelke (1)
UB