Zu viele Chancen liegen gelassen, verdiente Niederlage für zweite Herren in Herrenhausen
Keine guten Erinnerungen hatte das Team von Guido Meyer im Vorfeld an die Halle in der Wendlandstraße, immerhin gab es dort im letzten Jahr gegen die zweite Vertretung der HSG Herrenhausen/Stöcken eine klare Niederlage. Mit dem Aufstieg hatte es letztlich dann dank guter Rückserie doch noch geklappt und nun wollte man sich nach Möglichkeit gegen die ersten Herren aus Herrenhausen rehabilitieren. Aber in der Landesliga hängen die Trauben hoch und nach zwei Spieltagen steht Söhre auf dem vorletzten Tabellenrang. Ein weiterer schmerzlicher Punkt könnte das Fehlen von Alex Thiel sein, dessen Einsatz in Söhres ersten Herren bei zeitgleicher Ansetzung Vorrang hat, dennoch sollte das Team gefestigt genug sein, dem Gastgeber Paroli bieten zu können.
Gleich zu Beginn gerät Söhre unter Druck, freies Kreisanspiel der Herrenhausener, dank starker Parade verhindert Torwart André Rürup das frühe Tor, doch schon im nächsten Angriff ist er machtlos beim Tempogegenstoß. Der Gast ist im Zugzwang, immerhin können Kevin Sieler und Daniel Hoppe jeweils das Anschlusstor erzielen, aber es bedarf schon einiges Glücks und guter Reflexe vom Söhrer Keeper, um nicht schon zu Beginn unter die Räder zu kommen. Coach Guido Meyer ist aufgebracht, fordert von seiner Deckung auch mal zuzufassen. Vorne läuft es jetzt etwas besser, Tim Vogel bekommt das Kreisanspiel von Florian Breitmeyer, holt mit seinem Wurf ins obere Eck die 3:4 Führung in der 8 Minute. Treffer Kevin Sieler über rechts außen zum 5:7, es scheint, Söhre würde seine Schwäche in der Abwehr über die Stärke im Angriff ausgleichen können, aber nach missglückten Kreisanspiel und blitzschnellem Konter sieht sich die HSG Herrenhausen/Stöcken wieder in Front. Trotz mehrfacher Umstellung der Deckungsformation findet Söhre kein geeignetes Mittel, einen geschlossenen Verbund aufzustellen und auch vorne läuft es nicht gut, es wird unvorbereitet unplatziert geworfen, selbst der 7 Meter geht voll auf Mann. Die Heimmannschaft macht es vor, wenn es mal nicht aus dem Rückraum geht, einfach Druck auf die Nahtstellen ausüben und am Ende kommt der Abschluss über außen. Für Söhre geht es nur über den Kampf, Tim Vogel bindet am Kreis zwei Gegenspieler, gibt auf Moritz Fürmeier, der zum 12:9 in der 25 Minute verkürzen kann. Die Gäste besinnen sich auf ihre Stärken, Konter Daniel Breitmeyer, Anschluss zu 13:12 durch Julian (Jewlz) Modrejewski, der kurz tippt und dann die Lücke sucht, der mitgereiste Anhang schöpft wieder Hoffnung. Zu früh gefreut, wieder ein verworfener Angriff und auch der Heber beim 7 Meter geht weit über die Querlatte. Da hilft auch das Gemaule über den Ball nichts, der Gastgeber benutzt dasselbe Sportgerät und erzielt per 7 Meter den 15:12 Halbzeitstand.
Zumindest lässt noch niemand den Kopf hängen, Moritz Fürmeier spielt auf Lucas Engelke am Kreis, Söhre erzielt den ersten Treffer in Halbzeit zwei. Aber leider ist da auch wieder das Pech an den Fingern, gleich zwei Konter können nicht erfolgreich abgeschlossen werden, immerhin hält Daniel Hoppe mit seinem 16:14 in der 34 Minute sein Team noch auf Schlagdistanz. Die (Ver-)Geberlaune seines Teams bringt Söhres Trainer in Rage, wieder mal Lattenkracher, wieder mal kein erfolgreicher 7 Meter Abschluss, wenigstens steht die Deckung mit der Verstärkung durch Lucas Engelke etwas besser, aber mehr als 6 Minuten ohne eigenem Treffer sind auch durch eine erstarkte Defensive nicht zu kompensieren. Auch das noch, Cedric Fernandez will den langen Ball annehmen, knallt mit einem Gegenspieler zusammen und bleibt lange liegen. Rot für die Gäste, doch für Cedric Fernandez ist mit Verdacht auf Gehirnerschütterung das Spiel auch vorbei. Der Gastgeber von der HSG Herrenhausen/Stöcken verwaltet einen 4 Tore Vorsprung, dank vergebenem Söhrer Strafwurf kann die Heimmannschaft sogar ein 25:20 in der 55 Minute vorlegen. Die Hoffnung kommt noch mal zurück, Moritz Fürmeier und Jewlz Modrejewski können punkten, in der 57 Minute steht es 26:24 und Herrenhausens Trainer will mit der grünen Karte Ruhe ins Spiel bringen. Das war’s für Söhre, die Abwehr kann Mittelmann Robert Knobel zum wiederholten Mal nicht unter Kontrolle bekommen, Herrenhausen macht das vorentscheidende 27:24. Da ist es dann auch egal, dass Söhres überhasteter Pass an den Kreis unmöglich zu fangen ist und auf der Wurf aus vollen Lauf vom Herrenhausener Torwart locker abgewehrt werden kann. Letzte Ergebniskosmetik durch Florian Breitmeyer, am Ende steht ein 28:25 auf der Anzeigentafel, eine Niederlage, die sich Söhres zweite Herren durch schwache Abwehrleistung und mangelnde Chancenauswertung selber eingebrockt haben.
Aufstellung: André Rürup (TW), Tim Vogel (6, 4), Florian Breitmeyer (1), Kevin Sieler (3), Cedric Fernandez (2), Daniel Breitmeyer(1), Moritz Fürmeier (5), Julian Modrejewski (2), Lucas Engelke (1), Gunnar Lehrke (1), Tim-Luca Kleimann, Daniel Hoppe (3), Henrik Klaproth
UB