Vereinschronik der Sportfreunde Söhre

Unser Verein wurde 1947 von 11 Sportlern als SV Sportfreunde Söhre von 1947 e.V. gegründet. Er ist der Nachfolger des Sportvereins DJK Söhre, in dem seit seiner Gründung im Jahre 1928 bis zum allgemeinen Verbot des katholischen Sportverbands DJK während des Nationalsozialismus im Jahre 1935 bereits Handball in Söhre gespielt wurde.

Jahre 1947-1960

Nach einem Jahr Spielbetrieb auf der legendären „Schrader - Wiese“ trafen sich 1948 zur ersten Jahreshauptversammlung bereits 31 Mitglieder. Noch in diesem Jahr wurde ein Acker an der Forststraße – von Josef Steinmann zur Verfügung gestellt – als Spielfeld hergerichtet. Zu den Auswärtsspielen ging es mit Trecker bzw. Pferd und Anhänger über Land, mit dem Fahrrad oder sogar zu Fuß. Schon damals wurden die Spieler von vielen Zuschauern begleitet.

Im Jahre 1953 gab es ein zünftiges Richtfest zu feiern. Das erste kleine Clubhaus befand sich an dieser Stelle im Bau. Dieses eher bescheidene Häuschen, wurde bis zu seinem heutigen Erscheinungsbild im Laufe der Jahre immer weiter ausgebaut. Zu diesem Zeitpunkt (1953) nahmen bereits 6 Mannschaften der Sportfreunde am Spielbetrieb teil: Je zwei Herren- und Jugendmannschaften und je eine Schüler– und Knabenmannschaft. Die Siegesfeiern im Scheine der Petroleumlampe, vom Vereinsgründer und Kantinenwart Heinrich Heine in Gang gebracht, werden einigen von den Vereinsmitgliedern wohl für immer im Gedächtnis bleiben!

Das Jahr 1954 war ein Beweis dafür, dass man schon damals in Söhre sehr um den Nachwuchs bemüht war: Zwei Schülermannschaften aus Berlin waren in Söhre zu Gast!

1959 begann mit einem herben Rückschlag: Das Spielfeld an der Forststraße schien verloren zu gehen! Ein großer Teil (ca. 2/3  des Spielfeldes) war als Bauland verkauft worden. Somit stand keine Spiel– und Trainingsfläche mehr zur Verfügung.

Jedoch bereits 1960 war es – dank des intensiven Einsatzes von Vereinsführung und Mitgliedern – möglich geworden, einen neuen Platz anzulegen. Die offizielle Einweihung erfolgte am 4.9.1960. Der Verein musste für den neuen Platz selbst 4.628,26 DM aufbringen und das bei einem Beitrag von 1,-- DM für Erwachsene und 0,50 DM für Jugendliche! Das obere Drittel des Platzes und das kleine Clubhaus blieben erhalten! Man spielte nun nicht mehr in Richtung Forststraße, sondern quer zu dieser. Der Platz wurde auch begradigt. Er hatte nun keine Wellen mehr, dafür aber ein beachtliches Gefälle, was den Söhrern so manchen Sieg einbrachte, besonders wenn man in der 2. Halbzeit nach „unten“ spielen konnte.

Jahre 1960-1970

Im Jahre 1964 wurde das Clubhaus weiter ausgebaut. Nun wurde in Söhre auch Tischtennis gespielt. Der Verein erreichte die stolze Zahl von 140 Mitgliedern.

Und der Aufschwung setzte sich fort, vor allem durch den Bau der vereinseigenen Kleinsporthalle. Diese kleine Sporthalle, zunächst als Tischtennishalle abgewertet und belächelt, hatte zur Folge, dass 1968 spontan 51 Frauen in den Verein eintraten und eine Damengymnastikabteilung unter Leitung von Monika Plitzko, geb. Höppner, gegründet werden konnte. Die Mitgliederzahl stieg damit sprunghaft auf über 200. Inzwischen ist unser Verein ohne diese Halle und die darin stattfindenden Aktivitäten gar nicht mehr denkbar.

Überhaupt ist das Jahr 1968, neben dem Gründungsjahr 1947, wohl als das wichtigste und prägendste unserer Vereinsgeschichte zu bezeichnen. Der damaligen Vereinsführung unter Hermann Klein, Herbert Fürmeier, Karl Schlenk sen., sowie Karl und Franz Breitmeyer ist es zu verdanken, dass neben dem Sporthallenbau, der Aufstellung einer Damengymnastikabteilung und der Einführung des Mutter-Kind-Turnens, auch eine längere Stagnation im Nachwuchsbereich der Handballer beendet wurde. Mit der Aufstellung einer Knabenmannschaft (heute E-und D-Jugend) sowie einer Schülermannschaft (heute C-Jugend) wurde die bis heute andauernde erfolgreiche Jugendarbeit der Sportfreunde Söhre eingeleitet. Erfolge im Seniorenbereich beruhten in den Folgejahren auf einer intensiven Betreuung von Kindern und Jugendlichen und werden auch zukünftig stets darauf basieren. Die kluge Voraussicht und das immense Engagement der vorgenannten Vorstandsmitglieder waren es, die den Verein Sportfreunde Söhre auf eine solide Basis stellten und seinen Bestand für die Zukunft sicherten. Die damals eingeleiteten Schritte sind auch heute noch deutlich sichtbar, da die vorgelebte Liebe zum Verein und der Wille, sich für ihn einzusetzen an die Mitglieder des Eintrittsjahres 1968 weitergegeben wurde. Noch immer halten über 50 von ihnen unserem Verein die Treue und leiten seine Geschicke zum Teil in verantwortlicher Position selbst.

Jahre 1970-1980

Im Handballsport, vor allem im Jugendbereich, ließen die Erfolge in den 70er Jahren nicht lange auf sich warten. Die von Franz Breitmeyer und Herbert Fürmeier trainierten Knaben- und Schülermannschaften besaßen geradezu ein Abonnement auf die Meistertitel jener Zeit. Hinzu kamen die erfolgreichen Teilnahmen unserer Jugendmannschaften an den Turnieren von Eintracht Hildesheim, in Lübeck/Schwartau, Hamburg und Berlin. Die gemeinsamen Busfahrten bleiben unvergessen.

Dank des enormen ehrenamtlichen Einsatzes von Trainern und Betreuern ging es in den Spielklassen steil bergauf! So stieg die 1. Herrenmannschaft am Ende der Saison 1975/76 in den Bezirk auf. Sie hat die Bezirksebene seit dieser Zeit einmal für ein Jahr verlassen müssen – nämlich für die Spielzeit 2004/05! Sogar die 2. Herren tummelte sich einige Zeit in der Bezirksklasse.

Die männliche A-Jugend stieg am Ende der Spielzeit 1973/74 in die Jugend-Oberliga auf. Am Ende der 2. Saison wurde sie Staffelsieger der Jugendoberliga Niedersachsen–Ost. Im Endspiel um die Niedersachsenmeisterschaft unterlag man knapp in Nerstedt bei Oldenburg der Mannschaft von Olympia Wilhelmshaven. Leider gab es damals kein Rückspiel in dem man sich hätte revanchieren können. So feierte man 1976 in Söhre immerhin die niedersächsische Vizemeisterschaft!

Parallel dazu wollten auch die Mädchen und die Damen zeigen, dass sie Handball spielen können. Obwohl erst 1973 gestartet, stieg die weibliche A–Jugendmannschaft bereits ebenfalls 1976 in die Bezirksliga auf. Die Damen agierten mit unterschiedlichem Erfolg. Aufstiege in die Bezirksklasse wechselten sich mit den Abstiegen in die Kreisklasse ab.

Die Frauen und Mädchen der Turnabteilung stellten 1977 anlässlich des 30jährigen Vereinsjubiläums ihr Können mit tänzerischen Darbietungen unter Beweis. Dabei wurden sie mit besonderem Applaus bedacht!

Die 70er Jahre waren aber auch eine Zeit des Umbruches, was den Handballsport allgemein angeht. Stieg man im Sommer 1976 auf Großfeld noch in die Bezirksklasse auf, war die Sportart „Großfeldhandball“ mit dem Jahr 1978 für immer passé, zumindest was den Punktspielbetrieb angeht. Aufgrund dieses Trends wurde das Großfeld geopfert und ein Hartplatz neben der Halle gebaut. Der Rest des Großfeldes wurde als Rasenfläche (z. B. für Kleinfelder) hergerichtet. Seit dieser Zeit finden jedes Jahr Turniere auf unserer Anlage statt, die immer wieder großen Anklang finden.

Jahre 1980-1990

1983 trug die Gemeinde Diekholzen erheblich zur Stabilisierung der Leistungen der Sportfreunde Söhre bei: Die Steinberghalle wurde gebaut! Heute ist der Trainings– und auch der Punktspielbetrieb in der gemeindeeigenen Halle schon fast zur Selbstverständlichkeit geworden. Die Widrigkeiten früherer Zeiten sind beinahe in Vergessenheit geraten:

  • Training in staubigen Kasernenhallen,
  • fehlende Duschen und Kabinen,
  • lange Anfahrten zum Training,
  • keine „echten“ Heimspiele.

Trotzdem hat es Spaß gemacht, was die vorher genannten Erfolge beweisen!!

1985/86 stand aus Sicht des Vereins wiederum ein größeres, bauliches Projekt an: Die eigenen Räumlichkeiten (Halle, Sanitärbereich, Clubraum) mussten gründlich saniert werden! Das war nur mit kräftigen Zuschüssen und großer Eigenleistung möglich. Nach Beendigung der Arbeiten musste leider ein Rückschlag hingenommen werden. Ein Brand im Clubraum zerstörte die originelle Theke mit dem passenden Hinterschrank. Jedoch blieb uns eine größere Katastrophe erspart, denn aufgrund der geschlossenen Fensterläden erstickte sich das Feuer selbst. So musste der Brand sich mit dem Clubraum begnügen.

1987 feierten wir unser 40-jähriges Bestehen in den renovierten, eigenen Räumen. Während dieser Feier wurden erstmalig Sportabzeichen an Vereinsmitglieder ausgegeben. Auf eine Initiative der Damen-Gymnastikgruppe hin, konnten 23 Abzeichen verliehen werden. In jenem Jubiläumsjahr konnte der Verein die stolze Zahl von 380 Mitgliedern vermelden. Andererseits wurden in diesem Jahr zwei Sparten, die Tennis– und die Tischtennissparte, aufgelöst. Das führte jedoch zu keinem Rückgang der Mitgliederzahl, denn die betroffenen Sportfreundinnen und Sportfreunde waren auch auf anderen Gebieten im Verein aktiv. So blieben dem Verein damals nur noch zwei Sparten: Handball und Turnen.

Jahre 1990-2007

Im Jahre 1994 bekam unser Verein die beantragte Gemeinnützigkeit zugesprochen. Das heißt, dass Spenden nun steuerlich abgesetzt werden können. Bei einem Steuersatz von 20 – 45% ist das eine sehr hohe Rendite, die sehr empfehlenswert ist! Seitdem trägt unser Verein nun den Namen: Sportfreunde Söhre v. 1947 e.V.!

Das Jubiläumsjahr 1997

Pünktlich zum 50. Vereinsjubiläum wurde die magische Grenze von 400 Mitgliedern erreicht und sogar überschritten. Das war für ein Dorf in der Größenordnung von Söhre ein durchaus stolzer Mitgliederanteil. Am Handballspielbetrieb nahmen 11 Mannschaften teil. Die Sparte Turnen vermeldete 5 Riegen. Dazu kam die sehr aktive Freitagsgruppe, die damals ihren Schwerpunkt auf das Radfahren verlegt hatte. Als Neueinrichtung konnte in diesem Jahr eine Kindertanzgruppe vermeldet werden.

Die Zeit von 1997 – 2007

Auch diese 10 Jahre waren überwiegend von Beständigkeit, weiterem Aufbau und kontinuierlicher Arbeit geprägt. Im Jahr 2000 wurde unser Verein mit der Durchführung der Kreispokalspiele beauftragt. Das musste allerdings auf der Diekholzener Sportanlage geschehen, da unser Platz dafür nicht ausreichte. Auf dem Handballkreistag am 19.05.2004 in Algermissen wurde unser 1. Vorsitzender Franz Breitmeyer mit der Kreisehrennadel in Gold mit Brillanten ausgezeichnet und zum Ehrenmitglied ernannt. Er war 26 Jahre im TK tätig!

Der Verein konnte sein Angebot wieder erweitern: Handball, Kindertanzen, Kinderturnen, Damengymnastik und Gesundheitssport! Letzterer Sparte verdanken wir der Weiterbildung von Martina Peciuch, geb. Krüger, auf diesem Gebiet. Aufgrund des Spartenangebots bekam unser Verein am 24.06.2006 auf dem Sport– und Sommerfest das Gütesiegel des Deutschen Turnerbundes zugesprochen.

Der Herrenbereich im Handball schien eine kurze Zeit ein Sorgenkind unseres Vereins zu werden. Nur eine einzige Mannschaft konnte gemeldet werden. Außerdem war deren Abstieg aus dem Bezirk nicht zu vermeiden. Doch die Sorgen sollten sich als unbegründet erweisen. Die „Erste“ erreichte eindrucksvoll den Wiederaufstieg. Pünktlich zum Jubiläum legte sie noch nach: Sie schaffte am Ende der letzten Saison sogar noch den Aufstieg in die Landesliga. Zwischenzeitlich nahmen nun wieder drei Herrenmannschaften am Punktspielbetrieb teil.

Das Jubiläumsjahr 2007 entwickelte sich zu einem Rekordjahr.

a) Für die Spielsaison 2007/2008 konnten 13 Mannschaften gemeldet werden! Nur eine männliche A – Jugendmannschaft fehlte dabei. Dazu kamen noch 3 Mini – Mannschaften.

b) Es existierten 10 Turn – bzw. Sportgruppen:

  • Damengymnastik (2x)
  • Gesundheitssport
  • Badmintongruppe
  • Kinderturnen (2x)
  • Mutter- Kind Turnen
  • Kindertanzgruppe
  • Donnerstagsgruppe (eine jüngere Altherrengruppe)
  • Freitagsgruppe

c) Die Damenmannschaft und alle 3 Herrenmannschaften stiegen auf!

Die Zeit von 2007 - ??

Beispiele für das kontinuierliche Schaffen unseres Vereins:

Unser Verein hat in den Jahren seines Bestehens bis 2015 nur acht verschiedene Vorsitzende gehabt. Beachtet man, dass die beiden ersten Vorsitzenden lediglich jeweils nur eine Wahlperiode im Amt waren, verbleiben für 4 erste Vorsitzende insgesamt 61 Amtsjahre, wobei die 27 Amtsjahre Franz Breitmeyer's landes- und bundesweit wohl als einmalig zu bezeichnen sind. Als vermutlich ebenfalls einmalig zu bezeichnen ist das Wirken von lediglich drei Kassenwarten während des gesamten Vereinsbestehens.

1. Vorsitzende

  • Franz Süßmann 1947 – 1948
  • Heinrich Höweling 1948 – 1950
  • Hermann Klein 1950 – 1956
  • Karl Breitmeyer 1956 – 1961
  • Hermann Klein 1961 – 1968
  • Karl Breitmeyer 1968 – 1976
  • Helmut Höppner 1976 – 1978
  • Paul Wehrmaker 1978 – 1980
  • Helmut Höppner 1980 – 1986
  • Franz Breitmeyer 1986 – 2013
  • Matthias Ihmann 2013 –  ==>

Kassenwarte

  • Karl Schlenk
  • Werner Scherbanowitz
  • Michael Gees

Weitere Zeichen von Kontinuität sind Vorstandsmitglieder und Abteilungsleiterinnen die über viele Jahre ihr Amt innehatten. Stellvertretend hierfür seien Martina Peciuch, geb. Krüger, Monika Plitzko geb. Höppner, Herbert Fürmeier und Alfred Wolf aufgezählt.

Neben den genannten Vorstandsmitgliedern waren es vor allem Trainerinnen und Trainer, die über Jahrzehnte ehrenamtlich unserem Verein gedient und ihn geprägt haben. Beispielhaften Einsatz zeigten hier vor allem Edith Hoppe, geb. Breitmeyer, sowie Josef und Heinz Lamping. Ihnen, aber auch vielen anderen gegenüber ist der Verein Sportfreunde Söhre v. 1947 e.V. zu großem Dank verpflichtet.

Söhre, im Januar 2015
Der Vorstand der Sportfreunde Söhre v. 1947 e.V.